Die Magenspiegelung (Ösophagogastroduodenoskopie) setzen wir als Standarduntersuchung bei vielfältigen Problemen im Verdauungstrakt (Speiseröhre, Magen, Zwölffingerdarm) ein. Dabei kann sie der Diagnose wie auch der Therapie dienen:
Diagnose - bei:
sowie zur
Therapie zum/zur:
Bei einer Magenspiegelung wird nicht nur der Magen untersucht, sondern auch die Speiseröhre und der obere Teil des Zwölffingerdarms, der sich an den Magen anschließt.
Zunächst: Sie sollten frühzeitig einen Termin vereinbaren.
Am Tag der Untersuchung erscheinen Sie bitte nüchtern zum Vorgespräch – dabei klären wir folgende Fragen:
Sie haben die Wahl zwischen einer Sedierung mit einem leichten Schlafmittel oder einer örtlichen Betäubung des Rachens (Rachenanästhesie). Wenn Sie eine Sedierung wünschen, dann dürfen Sie nach dem Eingriff für 18 Stunden nicht Auto, Motorrad oder Radfahren, ebenso sollten Sie keine Verträge schließen oder ähnliches. Am besten lassen Sie sich in jedem Fall begleiten und fahren.
Auf Wunsch verabreichen wir ein Schlafmittel oder eine örtliche (lokale) Betäubung des Rachens.
Zu Beginn der Untersuchung führen wir einen dünnen Schlauch (Gastroskop), an dessen Ende sich eine Videokamera befindet, über den Mund in die Speiseröhre bis in den Magen ein. Eine Lichtquelle, ein Luftanschluss und eine Spül- und Absaugvorrichtung helfen uns, die Strukturen während des Eingriffs gut zu erkennen.
Zur Untersuchung liegen Sie auf Ihrer linken Seite. So können wir den Weg durch den Magen mit dem Gastroskop leichter finden und besser einsehen. Wir platzieren nun einen stabilen Beißring zwischen den Schneidezahnreihen, durch den wir das Gastroskop vorsichtig über Mund und Rachen in die Speiseröhre einführen. Dabei untersuchen wir sorgfältig die Schleimhaut von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm.
Wo nötig können wir nun über den Arbeitskanal weitere Instrumente für Gewebeentnahmen (Biopsien) und kleinere Operationen einführen. Die Gewebeproben lassen wir im Nachgang auf die jeweils relevanten Hinweise untersuchen. Die Ergebnisse erhalten wir 2 bis 4 Tage danach.
Am Vorabend der Magenspiegelung können Sie bis 24 Uhr festes Essen zu sich nehmen.
Am Untersuchungstag ist die Einnahme von Tabletten oder das Trinken klarer Flüssigkeit bis 3 Stunden vor der Untersuchung unproblematisch.
Danach sollten Sie weder feste noch flüssige Nahrung zu sich nehmen.
Haben Sie eine Sedierung gewählt, können Sie unmittelbar nach der Magenspiegelung wieder essen.
Im Falle einer lokalen Rachenanästhesie klingt das mit dieser verbundene Taubheitsgefühl nach der Untersuchung langsam ab - die Schluckreflexe sind in dieser Phase allerdings herabgesetzt. Um die Gefahr des Verschluckens zu vermeiden, sollten Sie daher nach einer Magenspiegelung mit lokaler Betäubung für einige Stunden auf Essen und Trinken verzichten.
Normalerweise können Sie nach der Magenspiegelung gleich wieder arbeiten – vorausgesetzt, wir haben keine Sedierung mit einem Schlafmittel gewählt.
Wir besprechen die Untersuchungsbefunde nach einer kurzen Ruhephase direkt vor Ort mit Ihnen. Dabei informieren wir Sie auch darüber, wann wir eine Wiederholung empfehlen.
Ihr überweisender Arzt erhält einen Untersuchungsbericht, sobald das feingewebliche Ergebnis vorliegt. Alle weiteren Maßnahmen besprechen Sie dann mit ihm.
Eine Magenspiegelung ist keine Vorsorgeuntersuchung und sollte nur beim Vorliegen von Beschwerden erfolgen.
Circa 1000 Magenspiegelungen führen wir pro Jahr in unserer Praxis durch.
Die eigentliche Magenspiegelung dauert nur einige Minuten. Nach der Magenspiegelung ruhen Sie sich noch einige Zeit unter unserer Beobachtung aus.
Die Dauer des gesamten Verbleibs in unserer Praxis hängt daher von der Wahl der begleitenden Narkose ab – rechnen Sie mit mindestens 30 Minuten (bei lediglich örtlicher Narkose des Rachens) bis zu 2 Stunden (falls wir Ihnen ein Schlafmittel verabreichen sollen).
Selten kommt es während oder nach einer Magenspiegelung zu Schmerzen. Viele Menschen empfinden den mit dem Einführen des Endoskops verbundenen Würgereflex verständlicherweise als unangenehm.
Im Nachgang entstehen gelegentlich Heiserkeit oder Schluckbeschwerden durch die Reizung des Kehlkopfs – dieses Problem bessert sich allerdings rasch. Häufiger kommt es zu Blähungen, Aufstoßen und einem leichten Völlegefühl, die durch kleinere verbleibende Luftmengen ausgelöst werden.
Nur sehr selten kommt es zu ernsthaften Komplikationen. Dazu zählen Schäden am Gebiss, Verletzungen der Schleimhaut, Blutungen oder ein Durchstoßen (Perforation) der Wand von Speiseröhre, Magen oder Zwölffingerdarm mit dem Gastroskop.