Darmspiegelung

Eine Darmspiegelung (Koloskopie) ist notwendig wenn:

  • eine familiäre Belasung mit Darmkrebs oder Polypen vorliegt,
  • bei Blutarmut (Anämie)
  • ein positiver Schnelltest auf Blut im Stuhl vorlag (ifobt-Stuhltest).
  • anhaltende Bauchbeschwerden vorhanden sind,
  • sich die Stuhlgewohnheiten verändern,
  • eine unklare Gewichtsabnahme aufgetreten ist,
  • eine chronisch entzündliche Darmerkrankung vorliegt,
  • eine Kontrolle nach einer Dickdarmoperation, bzw. nach einer Polypenabtragung durchgeführt werden soll,
  • Sie eine Vorsorgeuntersuchung wünschen (empfohlen ab dem 55. Lebensjahr).

Einige Tage vor der Untersuchung findet ein Gespräch in der Praxis statt, u. a. um offene Fragen zu klären. Gegebenenfalls erfolgt eine Blutentnahme (Gerinnung) und Sie erhalten ein Abführmittel. Zudem händigen wir Ihnen Aufklärungsblatt und Patientenfragebogen aus, damit Sie die wichtigsten Punkte auch zu Hause noch einmal nachlesen können. Diese Aufklärungsbögen bringen Sie bitte am Tag der Untersuchung unterschrieben mit.

Hinweis: Pro Jahr erkranken ca. 70.000 Menschen erkranken jährlich an Darmkrebs - Darmkrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung. Etwa 30.000 Menschen sterben pro Jahr an Darmkrebs – denn wenn Beschwerden auftauchen, ist die Krankheit meist schon weit fortgeschritten. Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere die Darmspiegelung, erhöhen die Heilungschancen immens, da wir die Vorstadien frühzeitig erkennen und Darmpolypen direkt entfernen können.

So können wir durch eine Darmspiegelung Darmkrebs effektiv verhindern.

Ihre Fragen

Zunächst sollten sie frühzeitig einen Termin vereinbaren.

Einige Tage vor dem eigentlichen Eingriff terminieren wir ein Vorgespräch, an dem wir uns über alles Nötige unterhalten:

  • Welche Vorerkrankungen haben Sie?
  • Welche Medikamente nehmen Sie ein?
  • Welche Unterlagen benötigen Sie?
  • Müssen Sie Ihrem Arbeitgeber mitteilen, was Sie planen?
  • Ab wann dürfen Sie nichts mehr essen?
  • Welche Vorkehrungen müssen Sie sonst treffen?
  • Wie geht es weiter nach der Darmspiegelung?

Standardmäßig verabreichen wir Ihnen ein Schlafmittel vor der Darmspiegelung. Daher dürfen Sie nach dem Eingriff für 18 Stunden auch nicht Auto, Motorrad oder Rad fahren. Sie sollten auch keine Verträge schließen oder ähnliches. Am besten lassen Sie sich begleiten und chauffieren oder nehmen Sie sich ein Taxi - einen Taxistand finden Sie direkt vor unserer Praxis.

3-4 Tage vorher sollten Sie körnerhaltige Lebensmittel (Müsli, Vollkornbrot, Tomaten, Kiwis, Trauben) meiden.

Am Vortag können Sie ein leichtes Frühstück zu sich nehmen, danach sollten Sie nur noch klare Suppe essen. Trinken dürfen Sie, so viel Sie möchten – Wasser, Fruchtsaft ohne Fruchtfleisch oder dünnen Tee. Nachmittags oder abends beginnen Sie zudem, die Abführlösung zu trinken. Wie Sie dabei vorgehen (wann, wie viel) - darüber informieren wir Sie genau in der Voruntersuchung.

Am Tag - direkt vor der Darmspiegelung sollten Sie nur noch trinken!

Bitte weisen Sie uns in der Voruntersuchung auf die Medikamente, die Sie einnehmen, sowie Vorerkrankungen hin. Dann entscheiden wir, wie im Einzelfall vorzugehen ist. Jede Information ist wichtig für die problemlose Durchführung der Darmspiegelung.

Nach der Sedierung schieben wir ein biegsames optisches Instrument (Koloskop) vom After aus in den Dickdarm bis zur Einmündung des Dünndarms. Um eine ausreichende Sicht zu bekommen, entfalten wir den Darm durch Einbringen von Luft.

Sowohl beim Vorschieben als auch beim Zurückziehen des Koloskopes beobachten wir die Darmschleimhaut mit Lupenvergrößerung. Gewebeproben entnehmen wir, falls notwendig, mit einer winzigen Zange (völlig schmerzlos). Darmpolypen entfernen wir direkt.

Planen Sie ca. 1,5 Stunden Zeit ein - 30 Minuten für die Untersuchung, den Rest für die Vor- und Nachbereitung. Ihre Begleitung muss nicht in der Praxis auf Sie warten.

Grundsätzlich können Sie nach der Darmspiegelung ohne Einschränkung essen – es sei denn, während der Untersuchung hätte sich eine andere Situation ergeben. Wir raten dazu, langsam wieder "einzusteigen" und zunächst leichte Nahrung zu sich zu nehmen, damit das Verdauungssystem nicht gleich wieder zu stark belastet wird.

Sie erhalten von uns ein Attest für den Tag der Darmspiegelung. An diesem Tag dürfen Sie keine Maschinen betreiben, also auch nicht mit dem Auto nach Hause fahren, und keinen Sport treiben.

Am Tag nach der Darmspiegelung können Sie in der Regel allen Aktivitäten wieder in normalem Umfang nachgehen.

Wir besprechen die Untersuchungsbefunde nach einer kurzen Ruhephase direkt vor Ort mit Ihnen. Dabei informieren wir Sie auch darüber, wann wir eine Wiederholung empfehlen.

Ihr überweisender Arzt erhält einen Untersuchungsbericht, sobald das feingewebliche Ergebnis vorliegt - eventuelle weitere Maßnahmen besprechen Sie dann mit ihm.

Die Wahrscheinlichkeit, an Darmkrebs zu erkranken, steigt ab dem 50. Lebensjahr deutlich an. Die Kassen bieten daher ab dem 55. Lebensjahr eine Darmspiegelung als Leistung an. Nach der ersten Darmspiegelung entscheiden wir, in welchen Abständen Sie diese wiederholen sollten.

Wenn in Ihrer Familie Vorerkrankungen bestehen, übernehmen die meisten Krankenkassen die Kosten einer Darmspiegelung auch schon früher.

Circa 1600 Darmspiegelungen führen wir pro Jahr in unserer Praxis durch.